Bildquelle: www.pixelio.de
Fotograf: Nobody
Todesangst
Sprichst du vom Tod.
macht es dir Angst,
magst gar nicht an ihn denken.
Du schiebst es fort,
das düstre Nichts.
Gedanken sollen ins Leben schwenken.
Doch holt er dich,
kannst du nicht fort,
hast keine andre Wahl.
Wirst sanft geführt
durch helles Licht.
Dies lindert deine Qual.
Bist mittendrin,
lernst Schritt für Schritt
dich endlich abzugeben.
Hab´keine Angst,
er nimmt dich mit
zu neuem, unbekanntem Leben.
Wer weiß es denn,
dass du im Tod
von Dunkelheit umgeben?
Vielleicht wird deine
Seele auch auf
weichen Wolken schweben.
Du bleibst in unseren Herzen
Die Sonne geht nicht unter,
so auch deine nicht.
Schau hin und sieh,
sie spendet nur
woanders nun ihr Licht.
In unsren Herzen scheint sie
bei Tag und in der Nacht
und hat in uns für dich allein
ein Lichtermeer entfacht.
Für Sonja
Aus dem Himmel grüß ich dich,
ich schick dir warme Sonne.
Auch im Regen spürst du mich,
du bist meine Wonne.
In den Blumen steckt mein Duft,
atme ihn tief ein.
Ich send dir Grüße mit der Luft,
werd immer bei dir sein.
(für eine meiner
Schülerinnen,
deren Vater plötzlich verstarb)
Trauer
Wenn jemand seinen Platz verlässt,
ist dieser schrecklich leer.
Kein gutes Wort,
kein schlechtes Wort,
kein Reagieren mehr.
So manches, was dir schlecht erschien,
scheint jetzt in andrem Licht.
Ach, gäb es doch ein menschlich Sein,
das Worte zu dir spricht.
Lebendig nur Erinnerung,
verpacke sie dir gut.
Aus ihr schöpfst du in deinem Schmerz
viel neuen Lebensmut.
Melanie Jogsch (Samstag, 27 September 2025 18:35)
Als ich das Gedicht „Leere“ gelesen habe, hat es mich mitten ins Herz getroffen. Diese Bilder – der ICE, der losrast, der Bummelzug, der bremst, das Abstellgleis – sie haben in mir sofort etwas zum Klingen gebracht. Ich habe mich dabei ertappt, wie ich innehielt, fast den Atem angehalten habe, weil die Worte so direkt und so wahrhaftig wirkten.
Das Feuer der Liebe, das erst in voller Glut brennt und dann in Wut zertritt – dieses Bild hat mich lange nicht losgelassen. Es war, als hätte jemand ein Stück meiner eigenen Gedanken in Sprache verwandelt. Leidenschaft, die zur Asche wird – und doch bleibt in dieser Asche noch Wärme, Erinnerung, Schmerz.
Trotz der Schwere habe ich beim Lesen nicht nur Dunkelheit gespürt. Ich habe auch Klarheit empfunden. Ein Gefühl von Ehrlichkeit, von Mut. Dieses Gedicht verschweigt nichts, es legt offen – und gerade darin liegt eine große Schönheit.
Sogar das Abstellgleis, das zunächst so endgültig wirkt, hat für mich eine andere Seite gezeigt: als Ort, an dem man stehenbleibt, tief durchatmet, bevor neue Signale den Weg freigeben. Es ist nicht nur Stillstand, es ist auch ein Innehalten, vielleicht sogar ein Anfang.
Ich war beim Lesen bewegt, ja fast erschüttert – aber zugleich voller Bewunderung. Bewunderung für die Kraft dieser Sprache, für die Bilder, die einen nicht mehr loslassen, und für den Mut, solch eine Tiefe in Worte zu legen. Dieses Gedicht ist nicht bloß „Leere“. Es ist ein Beweis dafür, dass Worte die Dunkelheit durchdringen können – und dass sie Brücken bauen, selbst da, wo Abgründe sind....unfassbar schön!
NEWIGER GABRIELA (Samstag, 13 Mai 2023 18:19)
Habe Dein Gedicht über die Hochbegabten neulich wieder gefunden,ein sehr gutes Gedicht. Grüsse Ela
Georg (Samstag, 04 April 2020 21:24)
Hoffentlich entscheiden sich viel für das Gedichtband. Denke, es hat es durchaus verdient, gelesen zu werden.
Akartis (Montag, 01 Januar 2018 17:49)
Schöne und schlichte Seite. Ich finde diese Webseite hat mehr Aufmerksamkeit verdient. Ich werde sie vielleicht mal in einem Video promoten :)